Sanetsch

Charakteristik

Alpiner Canyon in Kalkstein mit 4 Abschnitten. Der erste Abschnitt beginnt unterhalb des Sanetschsees, ist trocken und wird - deshalb - in aller Regel nicht begangen. Unklar ist, ob er Abseiler hat und eingesichert ist. Abschnitt 2 und 3 werden nachfolgend beschrieben. Abschnitt 4 wäre der Sanetschfall, der sich nach dem hier beschriebenen Ausstieg bachabwärts anschließen würde. Auch hier sind Zweifel an dem Vorhandensein einer Einsicherung angezeigt. Desgleichen sind hier einigermaßen präzise Angaben der Fallhöhe nicht zu eruieren (Angaben zwischen 30m - wohl der letzte freie Fall - und 150m)

Hinweise

Der 3. Abschnitt wird auch kommerziell begangen. Ganz in der Nähe kann man noch die Burgfälle canyoningmäßig begehen (vgl. "Canyoning in the Swiss Alpes" S. 478). Saanetal abwärts finden sich ab Chateau d'Oex eine ganze Reihe weiterer Canyoningtouren verschiedenster Art.

Subjektive Bewertung abgeben

Gesamt: 5, Meine Bew: 0, Bew total: 1
(Zum Bewerten über gewünschten Stern fahren und clicken. Nur eingeloggte User können abstimmen)

Eckdaten

Identifikation Lage Bewertung
UCI chsaane01 Land ch Aic Bewertung v3, a3, IV
Flussname Saane Bundesland Bern Absicherung xx
Schluchtname Sanetsch Region Berner Alpen Höhendifferenz 330 m
Synonym   Talort Gsteig/Conthey Gesamtzeit 04h 25'
max. Abseill. 16 m
Hilfe und Erklärungen zu den Eckdaten Subjektiv

Materialbedarf

2x20m Seil, Setzzeug, mind. 5mm Neo, Kopfhaube für Sprünge, Neo-Handschuhe für den, der sie braucht

Koordinaten und Karten

Koordinatensystem Einstieg Ausstieg
Rechts (Ost) Hoch (Nord) Höhe Rechts (Ost) Hoch (Nord) Höhe
Geographische Koordinaten (dd) 7.28853 46.36352 1925 7.28599 46.37126 1595

Online Karten


sonstige Karten

Anfahrt

Zufahrt vom Saanetal (Gstaad): Von Gstaad/Saanen fahren wir etwa 11 km in südlicher Richtung nach Gsteig. Etwa in der Ortsmitte folgen wir dem Wegweiser zur Sanetschseilbahn und biegen halblinks in die Innergsteigstraße/das Wallisgässli ab. Nach 1,6 km von hier erreichen wir die Talstation der Seilbahn (Innergsteig) und stellen hier unser Auto ab. Mit der Seilbahn geht es nun in etwas mehr als 10 Minuten hinauf zur Bergstation. Die Kabine bietet 6 Plätze und fährt in der Saison (zweite Juni-Hälfte bis etwa Mitte Oktober) "nach Bedarf", maximal fünfmal pro Stunde. 2015 war der Preis für die Bergfahrt 15 CHF. Für Rentner - wie mich - ist der Preis ermäßigt, obwohl kein entsprechender Hinweis feststellbar war. Zufahrt vom Rhonetal: Von Sion/Sitten verkehrt ein Postbus hinauf zum Sanetschsee (2033m üNN). Die Straße ist hier schon im unteren Bereich relativ schmal. Mit dem eigenen PKW nimmt man deshalb besser die Straße ab Conthey (südlich Sion) über Erde und Daillon. Nach Daillon trifft man dann auf die von Sion heraufziehende Straße (1030m üNN - 10,5 km von Conthey hierher). Weiter geht's auf meist einspuriger Straße, zwischenzeitlich durch einen 800m langen Tunnel hinauf zum Col du Sanetsch (2251m üNN - 26 km ab Conthey) und jenseits hinunter zum Sanetschsee (Lac de Sénin), an dessen Ende man das Auto etwas oberhalb des Sees bei der Auberge du Sanetsch parkt (31,5 km ab Conthey). Von hier sieht man im NO die Bergstation der Seilbahn, wo der Zustieg beginnt.

Dem Canyon sind noch keine Parkplätze zugeordnet worden. Unter ParkplatzUebersicht kann ein Parkplatz zugeordnet werden, bzw. ein neuer erstellt werden.

Zustieg

Vom Ausgang der Bergstation geht es zunächst etwa 40m in nördlicher Richtung, dann schwenkt der breite Weg nach ONO, wir laufen an einem nördlich des Weges gelegenen Haus vorbei und folgen dem Weg weiter, der nun in Richtung OSO schwenkt. Etwa 100m weiter treffen wir auf den Weg, der von der Talstation heraufkommt. Hier (2035m üNN) entscheidet sich, ob man den Einstieg zum 2. Abschnitt nehmen will oder erst den zum 3. Abschnitt. Will man zum 2. Abschnitt einsteigen, so verlässt man den besagten Weg nach wenigen Metern wieder und folgt dem unscheinbaren Pfad, der in der Mulde links in Richtung NW abwärts führt. Der Pfad wird deutlicher, umrundet einen Bergrücken und hält dann in Richtung SW auf den Bach zu. Man kreuzt den hier nicht eingeschnittenen Bach und folgt am jenseitigen Ufer dem Pfad, der sich fast parallel zum Bachbett hält, aber im wesentlichen horizontal verläuft. Nach einem markanten Felsbrocken geht es dann rechts, also in nördlicher Richtung, hinab ins Bachbett, das man unmittelbar beim ersten Abseiler erreicht (1925m üNN). Will man aber die Begehung auf die eigentliche Schlucht beschränken und unmittelbar am Beginn des 3. Abschnitts einsteigen, so folgt man dem Weg in Richtung Gsteig und Talstation weiter abwärts.Er verläuft geraume Zeit parallel zum Hang, baut dann aber in vielen Serpentinen rasch Höhe ab. Am Ende der Serpentinenstrecke (etwa auf 1870m üNN) beginnt der Weg einen langezogenen Rechtsbogen zu beschreiben. Auf etwa 1830m üNN beginnt der Weg wieder in vielen Serpentinen abwärts zu laufen. Andieser Stelle (1830m üNN) verlassen wir diesen Weg, halten uns weiter in etwa geradeaus in Richtung WNW. Unser neuer Pfad läuft unterhalb des Steilabfalls (Fluh), zieht, zT etwas ausgesetzt ,um eine Gländenase und führt uns über eine Weidefläche zu der Hütte mit der Bezeichnung Brapire (Schafstall). Wir folgen dem Weg an der Hütte vorbei noch einige Meter, biegen dann aber in Richtung SW von ihm ab und laufen weglos auf Sicht hinunter zum Bach. Bachab sieht man schon den Beginn der Einschluchtung (1780m üNN). Zur Brapirehütte und damit zum Beginn des 3. Abschnitts kann man auch direkt von der Talstation über den Steg am Canyonende aufsteigen. Die entsprechende Wegbeschreibung findet sich in dem Buch "Canyoning-Touren Schweiz" von Brunner/Bétrisey, Tour 18, Seite 142. Das bedeutet, dass in diesem Buch nur der 3. Abschnitt näher beschrieben ist. ( 00h 25' )

Route / Bemerkungen

im 2 Abschnitt zu Beginn idR kein oder nur geringer Wasserdurchsatz. Trotzdem Sprungmöglichkeiten in tiefe Gumpen. In dem großen Chaos nach den Abseilern im 1. Abschnitt entspringt am linken Hangfuß eine kräftige Karstquelle, die entsprechend kaltes Wasser in den Bach bringt. Die eigentliche Schlucht ist der 3. Abschnitt. Auch hier Sprung- und Rutschmöglichkeiten. Am Ende der Einschluchtung bei der Holzhütte unter der Wand li. Ausstiegsmöglichkeit, aber der weitere Abstieg bis zum geländerlosen Steg ist zu empfehlen. ( 03h 15' )

Rückweg

An dem geländerlosen Holzsteg (1595m üNN) steigen wir rechts hinaus auf den Pfad, der uns zuerst leicht ansteigend an der Wand entlang aus dem Geländeeinschnitt hinausführt, um dann steil bergab zu ziehen. Man stößt dann auf den Weg, der von der Talstation hinauf zum Sanetschsee zieht. Auf diesem abwärts bis zur Talstation. ( 00h 45' ) 

Weblinks

 

Fotogalerie

Es sind noch keine Fotogalerien vorhanden.


externe Fotogalerien

Videos

Literatur

  • Canyoning in the Swiss Alpes; Association Offenbach: Belut/Boyé/Guigon 2015 (Seite 474)
  • Canyoning-Touren Schweiz; Brunner/Bétrisey 2001 (Nr. 18)
  • Le tour de l´Europe en Canyon. Tome 2 - Ligurie, Italia centrale et du sud, Sicile, Sardaigne, Balkans.... Stéphane Coté, 2009


-- WolfgangStreicher - 2015-10-12

Topic revision: r6 - 2017-03-11 - WolfgangStreicher
 

-- PeterSykora - 23 Oct 2007