Gerbach

Ein Canyoningkamerad und ich gingen am 29.05.2005 nach vier heißen Frühlingstagen (30 °C plus) den von dir beschriebenen Canyon: "Gerbach im Ackersbachtal" Beide sind wir Mitglieder der Bergrettung Golling und der Canyoningrettungsgruppe Tennengau. Da dieser Canyon in unserem Einsatzgebiet ist, haben wir uns in am Sonntag genauer angesehen. Da ich bereits sehr viele Canyons im In- und Ausland gegangen bin, verfüge ich über ein relativ fundiertes Wissen über Wasserstand, Abseilstellen, usw. Beim Ausstieg bemerkten wir schon, daß dieser Bach einiges an Wasser führt. Im Verhältnis ungefähr soviel wie der Ackers- oder der Zinkenbach, die ich im August 2004 gegangen bin. Wir stiegen oben bei der Brücke, wo auch eine alte Holzhütte steht, ein und freuten uns über die anfangs noch sehr schönen Rutschen, Sprünge und Abseiler. Jedoch ab der zweiten Engstelle in Abschnitt 3 (lt. Topo) begann die Schlucht ihr wahres Gesicht zu zeigen. Jeder Abseiler, auch die kürzeren wie 5, 7 oder 10m endete im Kehrwasser, Strudel und sehr viel Weißwasser. Ohne Treibanker und guten Schwimmfähigkeiten hätten wir keine Chance gehabt weiterzukommen. Vor dem C18 hohen Abseiler war dann endgültig Schluß. Es gab unten im Becken kein durchkommen mehr und wir entschlossen uns den sehr gefährlichen Ausstieg links schluchtauswärts gesehen dem Abseiler vorzuziehen. Kletterei im unteren Teil im 4. Grad, oben steil und grasdurchwachsen und dies mit Canyoningausrüstung. Aber warum schreibe ich dir dieses Erlebnis! Ich würde dich bitten die Begehungszeit dieses Canyons in deiner Beschreibung vom Mai bis Oktober auf Mitte Juni bis Oktober auszubessern, denn im Mai ist sicher noch zu viel Schmelzwasser enthalten. Bei der Wasserschwierigkeit würde ich einen Verweis auf die aquatischen Zustände bei Mehrwasser machen. Übrigens: Das Befahren mit dem Rad von der Postalm nach Voglau (Abtenau) ist gestattet.

Mit besten Dank Toni Brandauer

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