Val Viellia
Charakteristik
Lange, wasserreiche Schlucht mit einmalig schönen Passagen aber auch längeren Gehstrecken im Blockgelände. Abgelegen, langer Zustieg und recht wilde Absicherung. Wohl die größte Tour in Friaul. Viele Sprünge und große Becken.
4 Teilabschnitte, getrennt durch Gehgelände. Laut Karte Viellia, die meisten Beschreibungen nennen die Schlucht aber Vielia. Beschreibung von Teil 2,3,4
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Eckdaten
Materialbedarf
Seil: 1x30m,1x45m, Neopren: ca. 5 mm, Sicherungsmaterial: Haken, Schlingen, Notsetzgerät
Koordinaten und Karten
Koordinatensystem |
Einstieg |
Ausstieg |
|
Rechts (Ost) |
Hoch (Nord) |
Höhe |
Rechts (Ost) |
Hoch (Nord) |
Höhe |
Geographische Koordinaten (dd) |
12.7568 |
46.33327 |
950 |
12.80178 |
46.33168 |
490 |
sonstige Karten
- Tabacco Blatt 028, Val Tramontina - Val Cosa - Val d'Arzino, 1/25000
- IGMI Carta topografica d'Italia 25/V - 13, Ampezzo II-SO, 1/25000
Erstbegehung
21 - 22.08.2008 Pascal van Duin & G. Monti
Anfahrt
Von der Autobahnabfahrt Carnia/Tolmezzo der SS 52 Richtung Forni di Sopra/Mauriapass folgen. Nach Mediis, unmittelbar nach der Brücke über den T. Lumiei nach links Richtung Tramonti fahren. Die kurven- und motorradfahrerreiche Straße erst ins Tagliamento-Tal und danach über den Passo Rest folgen. Nach vielen Kehren überquert die Straße den Torrente Viellia. Hier eventuell Parkmöglichkeit (Einbruchgefahr). Besser noch weiter Richtung Tramonti fahren. Nachdem man die Häuser von Maleon passiert findet sich rechts ein grosser Parkplatz am Beginn des Wanderweges 377.
Zustieg
Dem Wanderweg 377 erst mal 300hm in die Forcella del Rovin folgen, es folgt eine lange Querung ins Val Viellia hinein. Bei einem Schild "Statione le Velleai" Einstiegsmöglichkeit falls nur der 4 Teil begangen werden soll.
Weiter dem Wanderweg folgen bis der Steig wieder direkt an den Bach trifft (ca. 13m hoher Wasserfall in kreisrundes Becken 'Ipnotic Pool'). Hier befindet sich der Start des zweiten Teilstücks. Besser noch 250m flussaufwärts wandern, da sich hier noch ein paar schöne Sprünge verstecken. Bis hierher ist man 1.5-2h unterwegs. Wer auch den obersten Teil begehen will, folgt den Steig noch 1h und 300hm bis man das flache Kiesbett im Bereich der Casera Chiampis erreicht.
Alternativer Zustieg von der Passstraße:
nahe KM-Steig IV/17 findet man eine kleine Parkmöglichkeit, auf der anderen Straßenseite beginnt ein Steig zwischen Steinschlagnetzen. Diesen Steig (deutliche Trasse, Steinmänner) folgt man bis zu einem kleinen Sattel, dann immer absteigend bis zu den Ruinen der Stalle Velleai. Der Steig ist meist gut zu sehen, nur im Bereich von Windbrüchen gibt es Orientierungsprobleme, hält man sich im Abstieg aber leicht rechts sollte man den Steig aber immer wieder finden. Im Bereich der Stalle Vellai kurz weglos links am einzigen noch stehenden Haus vorbei bis sich wieder ein Steig ausbildet der zur Vielia hinunterführt. Am anderen Ufer ca. 40hm auf bequemen Steig zum Wanderweg aufsteigen.
Im Bachbett dann bergauf ( 02h 00' )
Route / Bemerkungen
Teil 2: Nach einer Reihe von Sprüngen bis 8m steht man vor dem eindrucksvollen 13m Sprung in den 'Hypnotic Pool', die 4m Felsstufe danach seilt man von einem Haken auf der linken Felswand ab (rutschige Querung). Nach schöner Schwimmstrecke folgt ein 15m Abseiler unter einem Felsbogen (Haken rechts), Danach Zwischenstand rechts um die letzten 5m außerhalb des Wasserstrahls abseilen zu können. Wenn sich die Schlucht wieder öffnet steht man vor einem 20m Wasserfall - Haken rechts von dem kleinen Wasserbecken (rechts abklettern). Nach einer kurzen Schwimmstrecke folgt eine etwa 15min lange Geh- und Abkletterstrecke.
Teil 3: Das Wasser fließt hier teilweise unterirdisch, weniger Durchfluss als im oberen Teil. Nach einen 5m Sprung folgt die erste 14m Abseilstelle (Baum rechts). Danach ein 6m Sprung und eine steile 8m Rutsche (oder von rechts springen) bevor man vor einem 25m Abseiler in einen engen Korridor steht (herrliche Lichtspiele, dahinter wartet der 'Olympic pool') Abseilpunkt rechts. In den Olympic Pool entweder springen oder mittels Sanduhr links abseilen.
Nach dem Pool mündet von rechts eine kräftige und kalte Karstquelle, der Wasserstand wird in etwa verdreifacht. Nach etwas Klettern und Springen steht man vor einer weiteren Gehstrecke (10min), Abbruchmöglichkeit nach rechts bei Felsblock mit Nummern drauf.
Teil 4: Dieser Abschnitt beginnt mit einem 7m Sprung in ein grosses Becken, danach ein 2m Sprung in ein rückläufiges Becken (spätestens hier bemerkt man die erhöhte Wassermenge) und eine spaßige 8m Rutsche. Nach ein paar Sprüngen steht man vor einem Z-förmigen 8m Wasserfall, Abseilpunkt links, überqueren der Strömung nicht einfach. Der Abseilpunkt für den nächsten 15m Abseiler ist links und sehr hoch angebracht: raufspreitzen, über einen sehr schmalen Felskanal spreitzen und danach vorsichtig über eine wuchtige Rampe abseilen (nach Kontrolle rutschbar). Es folgen viele Stufen bis 10m Höhe, teilweise zu springen, teilweise im Wasserlauf abzuklettern. Einige Abbrüche sind mit Abseilhaken versehen. Zwei Siphone können auf der rechten Seite umgangen werden (jeweils eine Querung über Grashänge zu Baumabseilern, es soll auch im Flussbett möglich sein). Nach einer langen Schwimmstrecke in enger Klamm mündet von links ein Bach mit schönen Wasserfall, beim gleich darauffolgenden Bergsturz links über eine kurze Rampe raufklettern und von einem Baum mit Seilschlinge 24m abseilen (scharfkantig).
Die folgende idyllische Gehstrecke führt durch ein Gebiet mit vielen Quellen - es kommt wieder einiges an kalten Wasser hinzu. Hier ist es möglich den Bach nach links zur etwa 80hm oberhalb verlaufenden Straße zu verlassen. In der letzten Klamm folgen noch einige wuchtige Wasserfälle, eine schräge 2.5m Rampe ist mit einem Haken rechts gesichert (Unterspülungen im Unterwasser). Unmittelbar nach der Brücke rechts steil zur Straße aufsteigen. ( 06h 00' )
Rückweg
Falls die Autos beim Einstiegsparkplatz stehen noch etwa 15min die Straße zurück verfolgen. ( 00h 20' )
Weblinks
Fotogalerie
externe Fotogalerien
Videos
Literatur
- Canyoning Nord Italia. Pascal van Duin, 2009
- Canyoning dans le Nord Italie. Pascal van Duin, 2011
- Canyoning in the Alps. Simon Flower, 2012
- 3 Confini - 14 Raduno Internazionale AIC di Canyoning. AIC, 2016
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GeorgB - 11 Jul 2011